Was ist Astrologie?

 



 

 

 

Einleitung

 

Astronomen sind die Wissenschaftler, deren Untersuchungsobjekte die Sterne sind (Astro = Stern). Astronomen legen meist sehr großen Wert darauf, dass man sie nicht mit Astrologen verwechselt oder gar gleichstellt. 

Natürlich beschäftigt sich die Astronomie nicht ausschließlich mit Sternen, sondern ebenso auch mit Planeten, Asteroiten und Kometen (ins Kleinere), und mit Galaxien, Galaxienhaufen und der Struktur des Kosmos (ins Größere). Allerdings gibt es für jeden speziellen Bereich der Astronomie dann auch spezielle Bezeichnungen, wie z.B. Astrophysik, Planetologie oder Kosmologie.

Astrologen sind Menschen, die sich mit der Berechnung von Horoskopen und den überlieferten Erfahrungswerten bezüglich dieser Horoskope auskennen. Ein zentrales Thema von Horoskopen sind unter anderem die 12 Sternzeichen, sowie die ihnen durch Erfahrungswerte zugeschriebenen Bedeutungen, wie wir sie aus der griechischen Kultur kennen. Ursprünglich wurden diese 12 Sternzeichen in Babylon (im heutigen Irak) eingeteilt und benannt. Selbstverständlich spielen beim Horoskop außer den 12 Sternzeichen auch die anderen Planeten unseres Sonnensystems eine große Rolle, sowie die ihnen – ebenfalls durch Erfahrungswerte – zugeschriebenen Bedeutungen.

Erfunden sind die Sternzeichen eben so wenig wie es die Planeten und deren Bahnen sind, denn es handelt sich bei den Sternzeichen um echte Sterne, die von der Erde aus betrachtet (!) in auffälligen (scheinbaren) Gruppen zu erkennen sind!

Horoskope sind vereinfacht gesagt astronomische Momentaufnahmen der Stellungen von Sternen und Planeten im Bezug auf einen bestimmten Punkt auf der Erde zu einem bestimmten Zeitpunkt (wie z.B. einem genauen Geburtstermin an einem bestimmten Geburtsort). Erst bei der Interpretation dieser Momentaufnahme beginnt der Teil der Astrologie, von welchem sich die Astronomen in der Regel deutlich distanziert wissen wollen.

Sterne sind übrigens Sonnen. Unsere Sonne ist einer von den unglaublich vielen Sternen (etwa 300 Milliarden), die zusammen unsere Galaxis (Milchstrasse) bilden. Der Durchmesser unserer Milchstrasse beträgt ca. 100.000 Lichtjahre (ein einziges Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht im Vakuum innerhalb eines Jahres zurücklegt. Das entspricht 9.460.528.000.000 km, also fast 10 Millionen mal eine Millionen Kilometer).
Solche Galaxien wie unsere Milchstrasse, in welcher sich unser Sonnensystem befindet, gibt es übrigens mindestens wiederum 100 Milliarden in dem von uns beobachtbaren Kosmos.

Die Planeten (wie Erde, Venus, Mars, usw.) sind keine Sterne (= Sonnen), sondern zusammengeklumpte und erkaltete Reste des Materials, aus dem sich die zentrale Sonne dieser Planeten gebildet hat. Diese Planeten umlaufen diese Sonne dann, und haben daher auch den Namen Planeten bekommen, denn Planet bedeutet "Wanderer".
Die anderen Sonnen um uns herum sind sehr sehr viel weiter von uns entfernt, als die Planeten unserer eigenen Sonne. Der Durchmesser durch unser Planetensystem beträgt großzügig betrachtet gerade mal 7,5 Licht-Sunden, also etwa 7,5 Milliarden Kilometer. Die Planeten anderer Sonnen, als unserer eigenen Sonne, können wir aus drei Gründen nicht sehen:

Natürlich befinden sich die Sterne der 12 Sternzeichen, bzw. aller auffälligen, von der Erde aus zu sehenden Sterngruppen, nicht tatsächlich in Gruppen zusammen im Weltraum, sondern in Wirklichkeit vielleicht teilweise nahe (relativ...), vielleicht aber auch sehr sehr weit von einander entfernt. Von der Erde aus gesehen stehen diese Sterne also nur in scheinbaren Gruppen nahe beieinander, denn wir können in diesen Entfernungen nicht mehr räumlich sehen. Wir sehen also nicht, wie weit ein Stern, der scheinbar dicht neben einem anderen zu sein scheint, in Wahrheit viel weiter hinten oder vorne positioniert ist, als der andere Stern.

Dies ist auch eines der Hauptargumente der Astronomen, warum ihrer Meinung nach die Astrologie keine Wissenschaft ist, und warum sie keine Basis in realen Tatsachen hat. In den alten Zeiten, als die Sternbilder in Babylon benannt wurden, da wusste man noch nichts von den unglaublich riesigen Dimensionen des Weltraums, und darum konnte man damals annehmen, dass es sich bei den Sternzeichen um tatsächliche Gruppen von nahe beieinander befindlichen Sternen handelt. Später werden wir allerdings noch erörtern, dass die Astrologie alleine mit diesem Argument dennoch nicht ad absurdum zu führen ist.

 

 

Die Basis der Astrologie ist rein astronomisch

 

Grundlagen

Um die Astrologie nun in ihrer grundlegenden Systematik zu verstehen, muss man sich klar machen, dass es sich dabei tatsächlich um ein System handelt, welches seine Grundlagen in echten astronomischen Begebenheiten hat.

Bei der Astrologie wird ein Horoskop berechnet (entweder von einem Menschen, einem Tier, oder aber auch einem Ereignis). Das Horoskop ist tatsächlich nichts anderes, als der reale Stand der Sterne und Planeten um die Erde herum, im Bezug auf einen genauen Ort und einen genauen Zeitpunkt auf der Erde. Möglich wäre eine Horoskop Berechnung natürlich auch bezüglich einer Position außerhalb der Erde, wie z.B. einer Position auf dem Mond. 

Einen genauen Zeitpunkt und einen frei wählbaren Ort benötigt man für die Berechnung eines Horoskops auf jeden Fall, denn ein Horoskop ist wie gesagt zunächst einmal nichts anderes als eine Momentaufnahme der Position von Sternen und Planeten, von einem frei gewählten Standpunkt aus zu einem bestimmten Zeitpunkt gesehen.

So kann also ein Horoskop von Geburtszeitpunkten erstellt werden, wenn man den Ort und den Zeitpunkt der Geburt kennt (oder annimmt). Es spielt hierbei keine Rolle, ob dieser Zeitpunkt in der Zukunft, der Gegenwart oder der Vergangenheit liegt:

Was den eben genannten dritten Punkt betrifft, haben wir hier übrigens ein zweites Hauptargument, das Astronomen dafür anführen, um zu zeigen, dass Astrologie ihrer Meinung nach unwissenschaftlich und irrelevant ist:

Die Sterne stehen heute nicht mehr exakt an den selben Postitionen, wie sie von den Astrologen der Ursprünge der Astrologie zu sehen waren, was aber von den heutigen Astrologen nicht mit in die heutigen astrologischen Berechnungen mit einbezogen wird...

Betrachten wir nun unsere Sonne, so sind die 12 Sternzeichen der hier üblichen Astrologie in Form der uns umgebenden Sterne (verschiedenster Entfernungen) rund um unsere Sonne verteilt.
Und weil die Erde die Sonne auf einer gleichbleibenden Ebene umrundet, sind die 12 Sternzeichen, die von der Sonne im Laufe eines Jahres jeweils für ca. 1 Monat lang verdeckt werden, nicht kugelförmig, sondern eher scheibenförmig um unsere Sonne angeordnet.

Wenn wir auf dem Planet einer anderen Sonne stehen würden, und wenn sich z.B. das allgemein bekannte Sternbild des großen Wagens von der Erde aus gesehen in der entgegengesetzten Richtung befinden würde, wie diese andere Sonne, auf deren Planet wir stünden, dann könnten wir den großen Wagen von dort aus natürlich auch sehen, der große Wagen hätte dann aber einen Stern mehr, als von der Erde aus gesehen. Dieser zusätzliche Stern wäre dann unsere eigene Sonne, integriert im Hintergrund des Sternbildes des großen Wagens, wie wir ihn kennen.

An dieser Betrachtung kann man übrigens auch erkennen, dass eventuelles Leben auf Planeten anderer Sonnen unserer näheren galaktischen Umgebung, teilweise (fast) die gleichen Stenbilder an Nachthimmel ihres Planeten sehen können müsste, wie wir sie hier von der Erde aus sehen.

 

 

Die zwölf Sternzeichen für die zwölf Monate

Während unsere Erde nun in 12 Monaten einmal ihre Kreisbahn um die Sonne dreht, können wir immer eine spezielle Gegend unserer näheren galaktischen Umgebung (also unsere Nachbarsterne) nicht sehen, und zwar jene Gegend, die von der Erde aus betrachtet hinter unserer Sonne liegt. 
Wir können ja nicht durch die Sonne hindurch die dahinter liegenden Sterne sehen. Während die Erde dann auf ihrer jährlichen Bahn um die Sonne weiterzieht, taucht dann die dahinter liegende zuvor von der Sonne unseren Blicken noch verborgene Gegend mit den dort befindlichen Sternbildern langsam wieder auf.

Die Sonne verdeckt also immer einen kleinen Teil der uns umgebenden 12 Sternzeichen, und zwar jedes einmal für etwa 30 Tage innerhalb eines Umlaufs der Erde um die Sonne, also innerhalb eines Jahres.

Dieses eine Sternzeichen, das unseren Blicken etwa 30 Tage lang  verborgen bleibt, weil die Erde durch ihren jährlichen Umlauf, die Sonne zwischen sich und dieses Sternbild 'geschoben' hat, dieses Sternzeichen ist das jeweils aktuelle monatliche Sternzeichen in der Astrologie, welches für alle Geburtstage innerhalb dieser jeweils etwa 30 Tagen gültig ist. Der Astrologe spricht darum auch davon, dass bei einem z.B. im Sternzeichen Löwe geborenen Menschen die Sonne in dessen Horoskop im Sternzeichen Löwe steht. Von der Erde aus ist die Sonne nämlich im August unserer Blickrichtung auf das Sternbild Löwe im Weg.

 

 

Die Zwölf Sternzeichen für die 24 Stunden des Tages (Geburtszeit = Aszendent)

Die Erde dreht sich also einmal im Jahr um die Sonne, wodurch die Sonne alle zwölf Sternzeichen einmal pro Jahr für etwa 30 Tage verdeckt. So ermittelt der Astrologe das Sternzeichen eines Menschen anhand seines Geburtsdatums (siehe oben), wobei zunächst einmal nur das Geburtsjahr, der Geburtsmonat und der Geburtstag benötigt wird. Hierfür ist die genaue Geburtszeit und auch der Geburtsort (sofern es die Erde ist) noch nicht von Bedeutung, weil sich diese Berechnung auf den Ort der Erde als Ganzes bezieht.

An einem bestimmten Datum ist ein bestimmtes Sternzeichen von jedem Ort der Erde aus betrachtet hinter der Sonne, auch wenn man sich gerade auf der Nachtseite der Erde befinden sollte. In diesem Fall wäre eben noch die Masse der Erde selbst in unserer Blickrichtung zu diesem Sternzeichen, vor dem die Sonne an diesem Datum steht.

Die Erde dreht sich aber auch um sich selbst, und zwar einmal pro Tag, wie wir alle wissen, also innerhalb von 24 Stunden einmal. Hierbei 'wandert' die Sonne scheinbar von Ost nach West über den Tageshimmel. Wir wissen ja inzwischen schon seit einiger Zeit, dass es gar nicht tatsächlich die Sonne ist, die über den Himmel 'wandert', sondern dass es durch die Eigendrehung der Erde nur so aussieht, als würden alle unbewegten Objekte im Weltraum, also unsere Sonne und die anderen Sonnen (=Sterne), von Ost nach West über unseren Himmel 'wandern'.
Das eine Sternzeichen, welches von Sonne derzeit für etwa 30 Tage verdeckt wird, wandert also quasi zusammen mit der Sonne, bzw. hinter dieser, von Ost nach West innerhalb von 12 Stunden (am Äquator) über den Himmel, geht dann mit der Sonne zusammen im Westen unter, wandert mit der Sonne zusammen in der Nacht dann unbeobachtbar 'unter' uns wieder zum Osthorizont, um dort am nächsten Morgen wieder aufzugehen.

Dies tun aber nicht nur die Sonne und das eine, etwa 30 Tage lang dahinter liegende Sternzeichen, sondern eben auch die anderen elf Sternzeichen! Weil es zwölf etwa gleich große Sternzeichen gibt, die kreisförmig um unseren kosmischen Standort angeordnet sind, und weil die Erde sich in 24 Stunden einmal ganz um sich selbst dreht, darum sieht es für uns so aus, dass jedes Sternzeichen etwa 2 Stunden lang im Osten am Horizont aufgeht, Richtung Westen über den Himmel wandert, um dann im Westen etwa auch wieder 2 Stunden lang hinter dem dortigen Horizont zu verschwinden. Und vor einem der zwölf Sternzeichen steht eben die Sonne. Das ist also das Sternzeichen, welches am Morgen zusammen mit der Sonne aufgeht, zusammen mit ihr über den Himmel wandert, und auch zusammen mit der Sonne Abends wieder untergeht.

Das Sternzeichen, welches zu dem genauen Zeitpunkt und am Ort der Geburt eines Menschen gerade am Osthorizont erscheint, wird in der Astrologie als der Aszendent dieses Menschen bezeichnet. Das Wort Aszendent kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "das Aufgehende". Darum ist der Aszendent eines Menschen in einem bestimmten Sonderfall auch das selbe Sternzeichen wie sein Monats-Stenzeichen, und zwar dann, wenn der Mensch ziemlich genau zur Zeit des Sonnenaufgangs geboren wurde. Denn zu diesem Zeitpunkt ging im Osten zusammen mit der Sonne genau das selbe Sternzeichen ebenfalls auf, welches derzeit auch für etwa 30 Tage lang von der Sonne verdeckt wird.

Und weil jedes der zwölf Sternzeichen jeweils zwei Stunden benötigt, um in vollem Umfang am Osthorizont zu erscheinen, wechselt der Aszendent im Laufe von von 24 Stunden alle zwei Stunden. Mit Hilfe der genauen Geburtszeit kann man dann zurückrechnen, innerhalb welchem der täglichen 12 Zweistunden-Intervall dieser Zeitpunkt lag.

Entsprechend zum Aszendent gibt es auch noch den sogenannten Deszendent, dem aber in der Astrologie weniger Bedeutung beigemessen wird, als dem Aszendent. Der Deszendent ist jenes Sternzeichen, welches zum Zeitpunkt der Geburt, bzw. des Ereignisses, für welches das Horoskop berechnet wird, gerade im Westen hinter dem Horizont verschwindet. 
Und eben darum, weil es gerade verschwindet, wird diesem Sternzeichen weniger Bedeutung beigemessen, als dem Sternzeichen, welches als Aszendent berechnet wird, weil dieses ja die maximal mögliche Dauer ohne Verdeckung durch die Planetenmasse der Erde auf den Ort des Ereignisses, bzw. der Geburt wirken kann (wie auch immer diese Wirkung beschaffen sein mag...).

 

 

Die Planeten im Horoskop

Das wichtigste haben wir jetzt verstanden:
Die astronomischen Grundlagen der Berechnung von Sternzeichen und Aszendent, sowie die Tatsache, dass alles bisher Gesagte keine Frage von Glauben oder Vertrauen sein kann, sondern eigentlich fast reine Astronomie ist (mit Ausnahme der Benennung von scheinbaren Sterngruppen in zwölf Sternbilder, und dem Ignorieren der sogenannten Präzession der Erdachse, die den Sternhimmel über längere Zeiträume wie Jahrtausende deutlich anders aussehen lässt).

Und bei dem folgenden Aspekt, den Planeten im Horoskop, ist es zunächst einmal genau das gleiche: Es handelt sich in den Grundlagen und bei der Basis der Astrologie auch hier wieder um 100% reine Astronomie:

Unser eigener Planet, die Erde, umrundet die Sonne jedes Jahr (fast...) genau einmal. Und weil wir uns (bislang jedenfalls) auf der Oberfläche dieses Planeten befinden, sehen wir die Sonne innerhalb eines Jahres – wie oben beschrieben – für jeweils ca. 30 Tage lang vor einem der zwölf Sternbilder vorbeiziehen, die als die 12 Sternzeichen der Astrologie ausgesucht wurden.

Die anderen 8 wichtigen Planeten unserer Sonne umrunden diese in verschiedenen anderen Zeitintervallen als den 365 Tagen, die unsere Erde dazu benötigt. Und weil wir uns eben nicht auf diesen anderen Planeten befinden, sondern auf der Erde, sehen wir die anderen Planeten vor dem Hintergrund der Sterne (und somit eben auch der zwölf Sternzeichen) zusammen mit diesen über unseren Himmel ziehen (erst mal durch die Eigendrehung der Erde)

Aber zusätzlich bewegen sich die Planeten auch langsam, aber innerhalb von Tagen deutlich erkennbar vor dem Hintergrund des Fixsternhimmels:

Weil die anderen Planeten unsere Sonne in verschiedenen Geschwindigkeiten umrunden, befinden sie sich zu verschiedenen Zeitpunkten in sehr unterschiedlichen Positionen zueinander. Mal sind sie auf ihren Umlaufbahnen fast gleichmäßig um die Sonne verteilt, und und ein anderes mal sind sie fast alle auf einer Seite der Sonne versammelt.

Außerdem bewegen sie sich von der Erde aus betrachtet oft mit einer scheinbar anderen Geschwindigkeit, als der, mit welcher sie sich tatsächlich um die Sonne bewegen. Dies liegt daran, dass die Erde sich selbst ebenfalls auf ihrer Bahn um die Sonne bewegt.

Wo sich die Planeten nun zu einem bestimmten Zeitpunkt befanden, befinden und befinden werden, das kann man ausrechnen, und genau dies wird bei der Berechnung eines Horoskops unter anderem auch gemacht. Auch hierbei handelt es sich um eine rein astronomische Berechnung. Und auch wenn Astronomen ungern zugeben wollen, dass Astrologie überhaupt etwas mit 'echter' Astronomie zu tun hat, so ist doch zumindest die Basis der Astrologie sogar ausschließlich echte Astronomie!

Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass die moderne Astrologie auch neuere astronomische Entdeckungen mit in die Astrologie mit einbezieht. So wurde z.B. 1992 von dem Astronom David Rabinowitz ein Asteroid namens Pholus entdeckt, welcher nun von modernen Astrologen in die Berechnung der Horoskope integriert wird. Das gleiche gilt auch für den Asteroid mit dem Namen Chiron, der 1977 von dem Astronom Charles Kowal entdeckt wurde.

Dass für solche neu entdeckten Himmelskörper nun schon mit einer eigentlich wenig nachzuvollziehenden Selbstverständlichkeit bestimmte Bedeutungen ihrer Wirkung auf Menschen, Dinge und Ereignisse zugeordnet werden, so, wie eben auch bei den 'alten' Planeten, mit denen in der Astrologie gearbeitet wird, ist in der Tat eine meiner Meinung nach bedenkliche Geschichte... 
Die Bedeutungen, die in der Astrologie den Sternzeichen und den Planeten beigeordnet sind, wurden über große Zeiträume hinweg und über viele Generationen von Astrologen, welche ihre Erfahrungen notierten, langsam in der Astrologie etabliert, ähnlich, wie auch z.B. Erfahrungswerte von Jahrhunderten in das chinesische Buch der Wandlung, das sogenannte I-Ging eingeflossen sind. Systemen, die auf solche Weise entstandenen sind, sollte man meiner Meinung nach durchaus einige Beachtung beimessen. Es handelt sich hierbei wie gesagt um Erfahrungswerte von Jahrhunderten, und in manchen Fällen sogar von Jahrtausenden der Beobachtungen und Aufzeichnungen verschiedener alter Kulturen.

Für neu entdeckte Himmelskörper kann dies natürlich nicht in gleichem Maße gültig sein, auch wenn man deren Positionen rückwirkend in alte Horoskope hineinrechnen kann, um auf diese Weise nachträglich diesbezügliche Analysen durchzuführen.

 

Die Sterne als Jahreszeitenuhr

Eine Uhr ist nicht der Grund dafür, dass die Zeit existiert, aber mit einer Uhr kann Zeit gemessen und abgelesen werden.
So ähnlich ist das auch mit den Sternen und den Jahreszeiten auf der Erde: Wir können die verschiedenen Jahreszeiten am Stand der Sterne ablesen (wie von einer Uhr), obwohl der Stand der Sterne nicht die Ursache für die Jahreszeiten ist.

Es ist anzunehmen, dass sich Geburtszeitpunkte zu verschiedenen Jahreszeiten auf uns Menschen unterschiedlich auswirken, so dass also alle Sommergeborenen einem gemeinsamen Einfluss unterliegen, der ein anderer ist, als der gemeinsame Einfluss, dem alle Wintergeborenen unterliegen.

Die Jahreszeiten nur in Sommer und Winter zu unterteilen (länger werdende und kürzer werdende Tage), ist die grobst mögliche Unterteilung. Wir alle kennen die nächst feinere Unterteilung in die vier gängigen Jahreszeiten, Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Letztlich können die Jahreszeiten aber noch viel feiner unterteilt werden, und zwar in die 12 Monate, oder sogar die 365 Tage eines Jahres.

Wenn wir annehmen, dass die unterschiedlichen Jahreszeiten zum Zeitpunkt unserer Geburt einen Einfluss auf uns haben, und dass Menschen, die zu gleichen Jahreszeiten geboren wurden, bei und nach der Geburt also einem gemeinsamen Einfluss ausgesetzt waren, dann können wir diese Fakten auch am Stand der Sterne ablesen und feststellen, obwohl die Sterne ursächlich nichts mit diesem jahreszeitlichen Einfluss zu tun haben.

Astrologie würde dann sozusagen funktionieren, ohne dass die Sterne ursächlich etwas mit den gemeinsamen Einflüssen auf Menschen gleicher Geburtsmonate zu tun haben. Man würde diese gemeinsamen erdbezogenen Einflüsse lediglich anhand dem Stand der Sterne ablesen können, und hätte vielleicht fälschlich einen kausalen Zusammenhang mit den Sternen vermutet. Und genau das ist meiner Meinung nach auch geschehen!

Die jahreszeitlichen, also erdbezogenen gemeinsamen Einflüsse gleicher Geburtsmonate wurden von vielen Urvölkern - wie beispielsweise Indianern - beobachtet, analysiert und als Erfahrungswerte von Generation zu Generation weitergegeben. Im Buch "Das Medizinrad" von Sun Bear und Wabun sind solche Erfahrungswerte beschrieben, und zwar geordnet nach den 12 Geburtsmonaten, bzw. 12 Monden.

 

Zusammenfassung

Wir können und müssen also bezüglich der Grundlagen der Astrologie zusammenfassend folgendes festhalten:

Es handelt sich bei der Berechnung eines Horoskops um eine rein astronomische Berechnung der Positionen der Sterne und Planeten bezüglich eines bestimmten Zeitpunktes an einem bestimmten Ort auf der Erde.

Die eigentliche, sich von der Astronomie unterscheidende Astrologie beginnt also hauptsächlich erst dort, wo damit begonnen wird, diese astronomisch berechnete Momentaufnahme des die Erde umgebenden Weltraums in irgendeiner Weise zu deuten. Ein anderer Unterschied ist das oben erwähnte Ignorieren der Präzession der Erdachse seitens der Astrologie.

Dies Deutung ist nun tatsächlich etwas, worüber man streiten kann, gerade auch dann, wenn sie sich auf neu entdeckte Himmelskörper wie die oben erwähnten Asteroiden Pholus und Chiron bezieht!

Es gibt im Zusammenhang mit ihrem Geburtshoroskop allerdings Beobachtungen von verschiedenen Besonderheiten bei Menschen, die über Jahrtausende vorgenommen und aufgeschrieben wurden. Auf diese Weise haben sich bestimmte Erfahrungswerte herauskristallisiert, ganz unabhängig davon, wie viel man während diesen Zeiten schon über die heute bekannten astronomischen Zusammenhänge wusste, oder eben nicht wusste.

So sind dann nach vielen Jahrhunderten der Beobachtungen und Aufzeichnungen schließlich die (alten) astrologischen Bedeutungen formuliert worden, die wir heute zur Verfügung haben, und in denen beispielsweise beschrieben ist, welche Energien den einzelnen Planeten und Sternzeichen zugeschrieben werden.

Diese Beobachtungen an Menschen gleicher Geburtszeitpunkte haben ursächlich viel wahrscheinlicher mit den erdbezogenen jahreszeitlichen Unterschieden zu tun, als in einem kausalen Zusammenhang mit dem Stand der Sterne und Planeten zu stehen. Dennoch kann der Stand der Sterne und Planeten als Ablese-Instrument benutzt werden, um die erdbezogenen jahreszeitlichen Unterschiede zu unterscheiden.

Man sollte also immer klar unterscheiden, dass die Basis der Astrologie eine rein astronomische ist, nämlich die genauen Positionen der Sonne und  ihrer Planeten im Weltraum zu einem bestimmten Zeitpunkt und bezogen auf einen bestimmten Ort, und dass das, was wir eigentlich unter Astrologie verstehen tatsächlich erst bei der astrologischen Deutung dieser durchweg astronomischen Basis anfängt.

 

 

 



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